46th Contemporary History Auction

Die Auktion mit 1830 Losen endete am 6. March 2022. 92% aller Lose wurden verkauft

0918 |

Diebitsch, Karl - seine Frau Anna mit Tochter Helga (Zeichnung)

Diebitsch, Karl - his wife Anna with daughter Helga (drawing)

Diebitsch, Karl - seine Frau Anna mit Tochter Helga (Zeichnung)

LOS 57-0918
N.V.
RETOURNIERT
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BESCHREIBUNG & FOTOS
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Epoche 1918 — 1945
Land Deutsches Reich 1918 - 1945
Material
Maße 91cm x 70,7cm
Hersteller
Gewicht
Los 57-0918
EAN 2000000629148
Los 57-0918
Epoche 1918 — 1945
Land Deutsches Reich 1918 - 1945
EAN 2000000629148
Material
Maße 91cm x 70,7cm
Hersteller
Gewicht
Epoche 1918 — 1945
Land Deutsches Reich 1918 - 1945
Los 57-0918
Material
Maße 91cm x 70,7cm
EAN 2000000629148
Hersteller
Gewicht

Deutsches Reich 1918 - 1945
Diebitsch, Karl - seine Frau Anna mit Tochter Helga (Zeichnung)


Beschreibung

Karl Diebitsch (3. Januar 1899 Hannover - 6. August 1985 in Kreuth)

 

Diebitsch besuchte die Schule in Hannover und begann danach eine Lehre zum Dekorationsmaler. Durch den Ersten Weltkrieg unterbrach er die Ausbildung und meldete sich im Oktober 1915 als Kriegsfreiwilliger (Marine). Er erhielt für seinen Einsatz das Eiserne Kreuz zweiter Klasse und wurde 1918 zum Kanonier befördert. Seine zuvor begonnene Ausbildung beendete er nach dem Krieg mit der Gesellenprüfung. Zum Wintersemester 1919/20 studierte er an der Kunstakademie München und besuchte dort die Zeichenschule bei Hermann Groeber.

 

Neben der künstlerischen Ausbildung begann sich Diebitsch mit seinem Umzug nach München auch politisch zu engagieren. Bereits 1919 war er im Panzerzug der Einwohnerwehr in München. Er lernte Dietrich Eckart und wenig später Adolf Hitler kennen und trat bereits im Mai 1920 (Mitglieds-Nr. 1463) der NSDAP bei. Im Frühjahr 1920 nahm er an den Ruhrkämpfen teil. 1921 beteiligte er sich als Angehöriger des Freikorps Oberland an Kämpfen an der deutsch-polnischen Grenze und wurde bei den Kämpfen am Annaberg schwer verwundet. In Breslau war er eines der Gründungsmitglieder der dortigen NSDAP-Ortsgruppe. 1923 unternahm er Sabotageaktionen im besetzten Rheinland. Die Entwicklung der Partei nach deren Verbot und Neugründung betrachtete Diebitsch kritisch, weshalb er auch austrat und vorerst nicht wieder eine Mitgliedschaft beantragte (dies erfolgte erst 1937 (Mitglieds-Nr. 4690956)).

 

Von 1923 bis 1925 besuchte er erneut die Münchner Akademie und war dort abermals Schüler des damals einflussreichen Hermann Groebers. Neben Diebitsch sind als wichtige Schüler Groebers unter anderem zu nennen Thomas Baumgartner, Hermann Otto Hoyer, Ingwer Paulsen und Hans Stadlberger. Spätestens nach seinem Studium war Diebitsch als Porträt- und Genremaler in München tätig. Es entstanden dabei beachtliche Bildnisse von hoher Qualität. Die impressionistisch beeinflusste Auffassung seines Lehrers zeigt sich mitunter in frühen Werken, während er schon am Ende der 1920er Jahre deutlich zu einem eigenen, klar realistischen Ausdruck fand.

 

Am 23. April 1925 heiratete er Anna, geb. Raithel. Der Ehe entstammten ein Sohn und die Tochter Helga.

 

Noch in den 1920er Jahren wandte sich Diebitsch der Porzellanmalerei zu, bemalte daneben aber auch Glas und Fayencen. Von 1927 bis 1931 war er Leiter einer Firma für Porzellanmalerei in München. Bedingt durch die damaligen Wirtschaftsumstände sank die Nachfrage und er fand vorerst keine feste Anstellung mehr.

 

1933 bewarb er sich um Aufnahme in die SS, welcher am 9. September 1934 (SS-Nr. 141990) stattgegeben wurde. Noch am Tag seines Eintritts wurde er von Heinrich Himmler zum SS-Obersturmführer befördert. Für Himmler wurde Diebitsch als Leiter der „Abteilung für kulturelle Forschung“ innerhalb des persönlichen Stabes des RF-SS zu einem zentralen Berater in künstlerischen Fragen. Zusammen mit Walter Heck konzipierte Diebitsch die SS-Uniformen. Zum 1. Januar 1936 wurde er SS-Hauptsturmführer, zum 9. November 1936 SS-Sturmbannführer und zum 25. Juli 1937 SS-Obersturmbannführer.

 

Am 3. Januar 1936 gründete Diebitsch zusammen mit den SS-Angehörigen Franz Nagy, Theodor Kärner und Bruno Galke die Porzellanmanufaktur Allach (PMA).

 

In den folgenden Jahren erhielt Diebitsch zahlreiche öffentliche Aufträge. So entwarf er u.a. die Scheide für den SS-Dolch M36, besorgte die Ausgestaltung von SS-Kasernen, schuf die Gestaltungen verschiedener Briefmarken, gestaltete Trachten. Sein bekanntestes Werk ist dabei sicherlich der Julleuchter – das Haupterzeugnis der PMA.

 

Anlässlich der Ernennung Joachim von Ribbentrops zum SS - Obergruppenführer 1940 schenkte ihm Heinrich Himmler das Monumentalgemälde „Verteidigung der Leibstandarte – SS“ von Karl Diebitsch.

 

Am 4. Januar 1937 war Diebitsch in einer von Karl Maria Weisthor konzipierten Taufzeremonie neben Himmler und Heydrich einer der Paten des damals einjährigen Thorisman Wolff, Sohn von Karl Wolff, Chefadjutant Heinrich Himmlers.

 

1939 war Diebitsch Trauzeuge bei der Heirat von Jochen Peiper, den er seit 1935 kannte, und dessen Frau Sigurd Hinrichsen, eine der Sekretärinnen Himmlers. Mit dem Ehepaar Peiper blieb Diebitsch weiterhin eng befreundet.

 

Am 20. April 1939 verlieh ihm Adolf Hitler auf Antrag Himmlers den Professorentitel.

 

Vom 15. Januar bis 28. Juli 1940 war Diebitsch Kommandeur der Totenkopf-Standarte 11, sowie danach kurzzeitig Kommandeur des SS-Panzergrenadier-Regiments 10 "Westland" und später Kommandeur der SS-Flak-Abt. „Wiking“.
Am 20. April 1944 wurde ihm das Eiserne Kreuz erster Klasse verliehen.

 

Nach dem Zweiten Weltkrieg war Karl Diebitsch u.a. tätig für die Porzellanfabrik Heinrich & Co. in Selb. Zusammen mit Karl Mötsch entwickelte er damals das sog. Heinrich-Gemmo-Porzellan, ein Spezialverfahren der Porzellanbearbeitung bei der das zu malende Motiv von Hand konkav in das Porzellan eingeschliffen wird. 1955-56 war er kurzzeitig tätig für die neugegründete Porzellanfabrik Niederrhein und kurz darauf (1957) arbeitete er für Lorenz Hutschenreuther in Selb. 1959 erschien sein Buch „Figuren. Die Porzellanplastik einst und jetzt“ (Bamberg). In seinen letzten Lebensjahren kehrte Diebitsch zur Malerei zurück. Er starb als Witwer am 6. August 1985 in seiner Wohnung in Kreuth.

 

Ausstellungen:

 

1929 „Münchner Kunstausstellung im Glaspalast“, München (mit dem Gemälde „Porträt Nei Sonarder“)

 

1931 „Münchner Kunstausstellung im Glaspalast“, München (mit den drei Gemälden „Fräulein Lisl Buck“, „Am Sulzenaufener (Stubai)“, „Falbeson bei Ranalt (Stubai)“)

 

1938 „Deutsche Architektur- und Kunsthandwerkausstellung im Haus der Deutschen Kunst“, München (mit dem Entwurf „Wandteppich für den Festsaal des Führerheims der SS-Standarte Deutschland“)

 

1938 „Große Deutsche Kunstausstellung“, München (mit dem Gemälde „Mutter“)

 

1939 „Große Deutsche Kunstausstellung“, München (mit dem Gemälde „Mutter“, gekauft von Heinrich Himmler für RM 3.000,-)

 

1940 „Große Deutsche Kunstausstellung“, München (mit dem Gemälde „Helga“)

 

1944 „Große Deutsche Kunstausstellung“, München (mit dem Gemälde „Helga“)

 

1944 „Deutsche Künstler und die SS“, Breslau (mit dem Gemälde „Helga“ und einem Porzellan-Leuchter). Zu dem Gemälde „Helga“ heißt es im Katalog: „Professor Carl Diebitsch hat das Wunschbegehren aller im Felde stehenden Väter – das Erinnern an Frau und Kind – wachgehalten durch das Kinderbildnis seiner Tochter Helga.“

 

1944 „Deutsche Künstler und die SS“, Salzburg (mit dem Gemälde „Helga“)


TITEL:  ohne Titel [Mutter mit ihrer Tochter auf dem Arm; Vorarbeit zu einem (nicht bekannten) größeren Werk]. Höchstwahrscheinlich seine Ehefrau Anna mit der gemeinsamen Tochter Helga.

TECHNIK: Rötel und Bleistift über zarten Quadrierungen in Blei auf sandfarbigem Papier, an wenigen Stellen aufgeklebt auf weißen Karton.

DATIERUNG: undatiert [um 1937-39]

GRÖßE: 91cm x 70,7cm

SIGNATUR: unsigniert

ZUSTAND: Risse und Fehlstellen. Insgesamt leicht nachgedunkelt, sowie vereinzelt leicht fleckig, am linken Randbereich (farb-)fleckig

 

Die vorliegende Zeichnung ist eine Vorarbeit für eine größere Arbeit. Insbesondere die Quadrierungen in Bleistift verweisen darauf, dass das Motiv als größeres Werk (vielleicht als Wandbild?) angedacht war.

 

Motivisch steht dieses Werk in Nähe zu den beiden „Mutter“-Gemälden, die 1938 und 1939 bei den „Großen Deutschen Kunstausstellungen“ präsentiert wurden. Während in jenen beiden Gemälden es jedoch stillende Mütter in ruhigen, dörflichen Landschaften sind. So ist der Ausdruck dieser Zeichnung weitaus kämpferischer. Die Mutter hat ihr Kind auf dem Arm und blickt entschlossen zum rechten Bildrand. Der ernste Blick, die Sehnen am Hals und auch die sich zeigenden Muskeln am Arm lassen den unbedingten Willen der Gezeigten erkennen.

 

Zeichnerisch im Ganzen eine überaus gelungene Komposition, die zugleich Einblick in die Arbeitsweise des Künstlers gewährt.


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